Start > Mobilität > Elektromobilität

Elektromobilität

E-Mobilitätskonzept

Mit steigenden Zulassungszahlen rein elektrisch betriebener Fahrzeuge steigt gleichzeitig die Nachfrage nach einer bedarfsgerechten Ladeinfrastruktur. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, wurde für Kornwestheim in den Jahren 2022/2023 ein Elektromobilitätskonzept mit dem Schwerpunkt Ladeinfrastruktur erstellt. Das Konzept sowie die wichtigsten Ergebnisse finden Sie in Kürze hier.

Ladeinfrastruktur Kornwestheim

Stand Juli 2023 gibt es in Kornwestheim 52 Ladepunkte für e-Mobilität. Diese werden von verschiedenen Anbietern bereitgestellt. Den größten Teil davon betreiben die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB). Ein kontinuierlicher weiterer Ausbau ist vorgesehen.

Was Sie über E-Mobilität wissen sollten:

Welche verschiedenen Lademöglichkeiten gibt es?

  • AC: AC- oder auch bekannt als Wechselstrom-Ladestationen bezeichnen Ladepunkte/-stationen die Wechselstrom (AC) verwenden, um das Fahrzeug aufzuladen. Die Art von Ladestationen sind in der Regel mit einem Typ-2-Stecker ausgestattet. AC-Ladestationen können in verschiedenen Leistungsstufen installiert werden, die von der Geschwindigkeit abhängen, mit der das entsprechende Fahrzeug aufgeladen wird. Typischerweise bieten AC-Ladestationen Leistungen von 3,7 kW bis 22 kW, wobei die Ladezeit je nach Leistung und Batteriekapazität des Fahrzeugs variiert.
  • DC: DC-Ladestationen sind Ladestationen für Elektrofahrzeuge, die Gleichstrom (DC) liefern. Sie ermöglichen somit eine schnellere Aufladung, da Gleichstrom direkt in die Batterie des Fahrzeugs fließt, ohne dass ein Umwandlungsprozess von AC zu DC erforderlich ist. Die Art von Ladestationen wird oft an Autobahnen, Raststätten oder anderen öffentlichen Orten installiert, um Elektrofahrzeugbesitzer/-innen eine schnelle und bequeme Möglichkeit zum Aufladen ihrer Fahrzeuge zu bieten.

Wohnen im Mietverhältnis - welche Möglichkeiten der Installation einer privaten Lademöglichkeit bestehen?

  • Die Mieterinnen und Mieter haben das Recht auf eine eigene Lademöglichkeit am Stellplatz. Diese muss über die Vermieterin oder den Vermieter und diese wiederum über die Hausverwaltung bei der Eigentümerversammlung für die Mieterin und den Mieter beantragen.
  • Die Basis-Ladeinfrastruktur wird durch Eigentümergemeinschaft beschlossen, bezahlt und durch eine Betreiberin und einen Betreiber oder eine Elektrikerin und einen Elektriker installiert.
  • Die Wallbox wird durch eine Eigentümerin oder einen Eigentümer oder durch eine Vermieterin oder einen Vermieter finanziert und an Mieterinnen und Mieter vermietet.
  • Die Wallbox wird durch eine Betreiberin oder einen Betreiber an die Mieterin oder einen Mieter vermietet und abgerechnet.
  • Die Wallbox wird anteilig durch die Eigentümerin oder den Eigentümer, einer Vermieterin oder einen Vermieter oder durch eine Mieterin oder einen Mieter finanziert.
  • Die Wallbox wird durch die Mieterin oder den Mieter finanziert und ist deren Eigentum.

Wie lange dauert ein Ladevorgang?

Ihr E-Auto kann auf verschiedene Weisen aufgeladen werden, die je nach Situation oder Gegebenheiten variieren können. Beim Aufladen mit einer herkömmlichen Haushaltssteckdose kann der Ladevorgang bis zu 10 Stunden andauern, wobei diese Möglichkeit nur im Notfall genutzt werden sollte. AC- oder auch Wechselstrom Ladesäulen benötigen vergleichsweise wenige Stunden. Die schnellste Variante stellt das Aufladen an DC- oder auch Gleichstrom-Ladesäulen dar, wie sie beispielsweise auf Autobahn-Rasthöfen vorzufinden sind. Kurzgefasst hängt die Ladezeit also von der gewählten Ladeoption ab. Über Land und Kommune gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten für die Installation einer Wallbox. 

Auf welche Punkte ist beim Laden zuhause zu achten?

Das Laden an einer herkömmlichen Schuko-Steckdose ist grundsätzlich möglich, jedoch sollte dies lediglich als Notlösung dienen. Gründe hierfür sind die übermäßige Erwärmung die durch erhöhten Widerstand im Stromkreis entstehen kann. Zudem ist der entsprechende Ladevorgang sehr langsam und sorgt somit für höhere Ladeverluste. 

Hier wird die Installation einer Wallbox empfohlen, da dadurch verschiedene Vorteile geboten werden. Wallboxen verfügen über bestimmte Schutzeinrichtungen gegen Gleich- u. Wechselstrom verfügen, welche vor möglichen Stromschlägen schützen und deutlich mehr Sicherheit bieten. Zudem können Wallboxen durch ein fest installiertes Ladekabel mit deutlich höheren Leistungen im Vergleich zu herkömmlichen Hausanschlüssen operieren. Wichtig ist hierbei zu beachten, dass die Installation einer Wallbox über einen entsprechenden Fachbetrieb zu erfolgen hat. Zudem hat eine Anmeldung beim Netzbetreiber zu erfolgen. Ab einer Leistung von über 11 kW ist eine Genehmigung verpflichtend.

Grundlegende Informationen zum Laden von Elektroautos

  • Ladeanschluss des Elektroautos überprüfen und Vergleich mit dem Ladekabel, das verwendet werden soll:
    ·Die meisten Elektroautos haben mittlerweile einen Typ-2 Ladeanschluss. Die entsprechenden Ladekabel können entweder an einer öffentlichen AC-Ladestation oder privaten Wallbox angeschlossen werden. 
    ·DC-Ladestationen haben ein angeschlagenes Kabel
  • Ladekabel zuerst an die Stromquelle anschließen und danach an die Ladebuchse des Elektroautos.
    ·Es sollte ein Klickgeräusch zu hören sein, um anzuzeigen, dass das Kabel sicher angeschlossen ist.
  • Sicherstellung, dass der Ladevorgang beginnt:
    Entweder am Display der Ladestation oder im inneren des Autos. Je nach Batteriekapazität und Ladegeschwindigkeit kann das Laden entsprechend dauern.
  • Regelmäßige Überprüfung des Fortschritts des Ladevorgangs:
    ·Viele Elektroautos haben eine Anzeige auf dem Armaturenbrett, die den Ladezustand anzeigt, oder Anzeige via Fahrzeug-App.
  • Wenn der Ladevorgang abgeschlossen ist, Kabel von Elektroauto und von der Stromquelle trennen.

Grundlegende Informationen zum Energieverbrauch von Elektrofahrzeugen, einschließlich der Akkulaufzeiten

  • Wie weit ein E-Fahrzeug fahren kann, hängt von zwei entscheidenden Größen ab: dem Verbrauch des E-Motors und der Batterie. Je mehr Speicherkapazität eine Batterie hat, desto höher ist die Reichweite. Im Schnitt haben E-Fahrzeuge heutzutage eine Reichweite von >400 km.
  • Die Reichweite kann allerdings je nach Fahrverhalten in der Praxis stark von den Herstellerangaben abweichen. Ein sportlicher Fahrstil, mit hoher Geschwindigkeit sowie die Nutzung von Heizung oder Klimaanlage kann die Reichweite deutlich verringern. Intelligente Board-Systeme kalkulieren die Reichweite mittlerweile sehr genau und geben dem/der Fahrer/-in eine sichere Orientierung.
  • Laut ADAC-Test ist der Verlust an Speicherkapazität der Batterien von E-Fahrzeugen bisher im normalen Rahmen und auch innerhalb der Grenzen der Garantiezeiträume. Die Hersteller gewähren auf die Batterie in der Regel Garantien von 8 Jahren bei Laufleistungen von 160.000 Kilometern auf 70 Prozent der Batteriekapazität.
  • Da die Lebensdauer neben der kalendarischen Alterung auch von den Ladezyklen abhängt, halten größere Akkus aufgrund der selteneren Ladevorgänge länger als kleine Akkus.

Die Installation einer eigenen Wallbox: Wie habe ich vorzugehen?

Anbei eine grobe Auflistung der Schritte, die bei der Installation einer Wallbox sukzessive umgesetzt werden müssen. Genauere Details zum Ablauf finden Sie hier.

  • 1. Informieren Sie sich und suchen Sie (je nach Wohnsituation) mögliche weitere Interessentinnen und Interessenten oder Mitstreiterinnen und Mitstreiter.
  • 2. Informieren Sie sich über geeignete Ladelösungen. 
  • 3. Informieren Sie sich vorab über aktuelle Fördermöglichkeiten.
  • 4. Stellen Sie (je nach Wohnsituation) einen Antrag für die kommende Mieter-/Eigentümerversammlung.
  • 5. Entscheidung und Auswahl über die Lademöglichkeit
  • 6. Installation der Lademöglichkeit
  • 7. Abrechnung

Weitere Informationen rund um die Voraussetzungen oder die Besonderheiten, die bei der Errichtung einer eigenen Ladestation erfüllt werden müssen, finden Sie hier.

Darf ich ein Kabel über den Bürgersteig legen um mein Elektrofahrzeug aufzuladen?

Das Legen eines Kabels über einen Fußgängerweg zum Aufladen eines E-Fahrzeugs ist nicht gestattet, da derartige Installation eine potenzielle Gefahr in Form einer Stolperfalle darstellt. Mit der Nutzung einer Kabelbrücke könnten zudem Rollstuhlfahrer eingeschränkt werden. Sollte es durch so verlegte Ladekabel zu Unfällen kommen, macht sich die verursachende Person wegen Verletzung der Verkehrssicherungspflicht haftbar.

Welchen Einfluss haben verschiedene Witterungsbedingungen auf das Laden und das Fahren mit Elektrofahrzeugen?

  • Die Außentemperatur beeinflusst sowohl das Laden als auch das Fahren. Wird bei hohen Temperaturen die Klimaanlage angestellt, steigt der Verbrauch des E-Fahrzeugs und die Reichweite nimmt ab. Ähnlich verhält es sich bei niedrigen Temperaturen und Nutzung der Heizung.
  • Zudem ist die Kapazität der Batterie, die Energiemenge, welche sie aufnehmen bzw. abgeben kann, temperaturabhängig. Je kühler die Batterie, desto weniger Ladeenergie kann sie aufnehmen und beim Fahren abgeben. Batterien sind chemische Systeme und die einhergehenden chemischen Prozesse laufen bei niedrigeren Temperaturen langsamer ab.
  • Somit haben das Wetter und die weiteren genannten Faktoren erheblichen Einfluss auf die Reichweite eines E-Autos.

Fördermöglichkeiten beim Kauf von Elektrofahrzeugen

Informationen rund um Förderprogramme im Bereich der E-Mobilität finden Sie hier.

Allgemeine Fragen und Informationen zur Elektromobilität, die häufig auftreten

Wie umweltfreundlich sind Elektrofahrzeuge?

  • Elektroautos gelten als "emissionsfrei", weil sie im Gegensatz zum Verbrennungsmotor keine direkten Emissionen erzeugen. Allerdings entstehen bei der Stromproduktion CO2-Emissionen sowie Schadstoffe. Elektroautos haben zudem einen "CO2-Rucksack", der deutlich größer ist als der von Autos mit Verbrennungsmotor. Ursache: die energieaufwändige Produktion der Batteriezellen. Im Fahrbetrieb baut das Elektroauto den Rucksack ab - je sauberer der Betriebsstrom und je höher die Fahrleistung, umso schneller.

Stehen genügend Rohstoffe zur Verfügung?

  • Laut Öko-Institut e.V. übertreffen die Vorkommen von Lithium, Kobalt, Nickel, Grafit und Platin den Bedarf deutlich. Engpässe könnte es aber geben, wenn die Förderstätten dazu nicht rechtzeitig erschlossen werden. Zudem müssen weiterhin Umwelt- und Sozialprobleme gelöst werden

Woher soll der Strom bezogen werden?

  • Basierend auf der aktuellen Situation des Strommarktes in Deutschland sind mittelfristig keine größeren Probleme zu erwarten. Denn 10 Millionen Elektroautos würden einen zusätzlichen Strombedarf von etwa 5,6 Prozent bedeuten. Zudem können Effizienzsteigerungen und Energieeinsparungen zur Beleuchtung sowie in Gebäuden und Industrieanlagen einen Teil des Mehrbedarfs der Elektromobilität kompensieren.
  • Die Gefahr der lokalen Netzüberlastung steigt aber mit der Anzahl an Elektrofahrzeugen. Aus diesem Grund wurde für Ladestationen zu Hause bis 11 kW eine Meldepflicht, darüber eine Genehmigungspflicht eingeführt. Damit können die Betreiber das Netz gezielt stärken, ausbauen und künftig Ladevorgänge koordiniert über die Nachtstunden verteilen.

Wohin mit den Antriebsbatterien?

  • Batterien von Elektroautos sind Sondermüll - wie kleine Elektrogeräte, Altöl, Farben o.Ä. aus dem täglichen Leben. Laut Batteriegesetz müssen Batteriehersteller bzw. -Händler diese zurücknehmen und verwerten. Technologisch gesehen sind Recyclingverfahren für Lithium-Ionen-Antriebsbatterien bereits heute verfügbar.
  • Dadurch können aus Antriebsbatterien bis zu 95 Prozent der relevanten Funktionsmaterialen Kobalt, Nickel, Lithium und Kupfer zurückgewonnen werden. Antriebsbatterien, die für ihren Einsatz im Fahrzeug nicht mehr leistungsfähig genug sind, können im "second life" noch viele Jahre als stationäre Stromspeicher verwendet werden.

Wie hoch ist die Brandgefahr?

  • Da die elektrischen Komponenten eigensicher ausgelegt sind, können Elektroautos im normalen Betrieb als sicher angesehen werden. ("Erste Hilfe" ist in der Regel ohne eine erhöhte Eigengefährdung möglich)
  • Kritisch kann es werden, wenn die Schutzmechanismen für die Batterie beeinträchtigt sind, etwa durch die mechanische Verformung infolge eines schweren Unfalles. Dann könnten einzelne Zellen durch innere Schäden überhitzen und die Antriebsbatterie infolgedessen Feuer fangen.
  • Dieses Risiko ist aber vergleichsweise gering, da sich das Hochvoltsystem abschaltet, nachdem bei einem Unfall der Airbag auslöst.

Links und Tipps